01.09.2020 | KBS Butterfly

Immer ein offenes Ohr - Fast 20 Jahre Kontakt- und Beratungsstelle BUTTERFLY

Nach der Corona-Pause kehrt auch in der Kontakt- und Beratungsstelle BUTTERFLY für Menschen mit psychischen Erkrankungen langsam wieder Normalität ein. Aktuell dürfen sich hier wieder alle zwei Stunden Gruppen von bis zu sechs Personen treffen.

Im August 2001 startete das Projekt Kontakt- und Beratungsstelle von Leiterin Bettina Ziehe und ihrer Kollegin, Katrin Setny. „Wir haben etwa 30 Stammbesucher, die größtenteils von Anfang an dabei waren. Wir sind wie eine zweite Familie geworden“, stellt Ziehe rückblickend fest. Viele Freundschaften seien entstanden und selbst drei Eheschließungen. Unser Ziel ist es, dass „Alleinlebende nicht allein bleiben“, erklärt Bettina Ziehe. Der offene Treff will mit Gruppenangeboten aber auch Einzelberatung Hilfe zur Selbsthilfe geben. Auch Menschen in vorübergehenden Krisen sollen sich stabilisieren und wieder am sozialen Leben teilnehmen können. „Wir betreuen rund 60 Menschen, die dauerhaft kommen. Aber es gibt auch nur kurzzeitig zu unterstützende Menschen. Darunter sind die vielfältigsten Krankheitsbilder.“ Viele Menschen hätten traumatische Gewalterfahrungen erlitten. Eine Vergangenheit in zerrütteten Familien oder Kinderheimen sei keine Seltenheit, erklärt Ziehe. Aber auch etwa der Tod des Ehepartners könne Menschen in depressive Phasen stürzen.

Das Alter der Besucher liegt zwischen 30 und 80 Jahren, der Durchschnitt bei 60. „Wir wünschen uns aber schon länger ein Angebot speziell für Jüngere.“ Vor Ort gibt es Sport- und Spielgruppen, hauswirtschaftliches Training und seit neuestem auch Trauerarbeit. „All das musste im März und April natürlich ausfallen, was für unsere Besucher sehr schwer war. Wir waren ständig im telefonischen Kontakt. Auch Einzelspaziergänge haben geholfen.“ Inzwischen sind sogar wieder die beliebten Ausflüge möglich. So gab es in diesem Jahr schon eine Fahrt nach Potsdam-Sanssouci und eine zum Berliner Zoo ist in Planung.

Autor: Conrad Wilitzki, Ludwigsfelder Bote 

Leiterin Bettina Ziehe am Eingang des „Butterfly“. Foto: CW
Leiterin Bettina Ziehe im „Butterfly“. Foto: CW
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