06.06.2024 | DRK-Kreisverband

Eindrücke von der Ausstellungseröffnung - Das DRK-Krankenhaus in Busan/Südkorea 1954-1959

Wussten Sie schon, dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vor 70 Jahren in Korea ein Krankenhaus betrieb und was es damit auf sich hat? Zu diesem Thema fand am 17. Mai 2024 eine Ausstellungseröffnung im Foyer des Hauses des Ehrenamts in Luckenwalde statt. Das Thema lautet „Sie haben uns im Herzen Mut gemacht“ – Das DRK-Krankenhaus in Busan/ Südkorea, 1954-1959.

Kreispräsident Dietmar Bacher eröffnete die Veranstaltung. Die Moderation übernahm Harald-Albert Swik, Vorsitzender der Museumsstiftung in Luckenwalde. Die Eröffnungsvorträge hielten Ulrike Würth, Vizepräsidentin des DRK und Oberst Taejong Ha, Verteidigungsattaché der Südkoreanischen Botschaft. Im Mittelpunkt Ihrer Ausführungen stand der geschichtliche Abriss zur Entstehung und Bedeutung des Krankenhauses aus damaliger und heutiger Sicht. „Als der Koreakrieg (1950-1953) endete, beschloss die Bundesregierung die Einrichtung eines Krankenhauses in Busan. Mit dem Betrieb beauftragte sie das DRK. Von 1954-1959 versorgten die Ärzte und Schwestern“, fern Ihrer Heimat und selbstlos koreanische Patienten, „halfen Babys auf die Welt und bildeten Koreanerinnen zu Krankenschwestern aus“, wie der Leiter des Rotkreuzmuseums Luckenwalde ausführte. Insgesamt wurden in dieser Zeit rund 250.000 ambulante und stationäre Behandlungen, größere und kleinere Eingriffe vorgenommen. Viele der Patienten waren Kriegsflüchtlinge, Arme und Bedürftige.

Die Kommunikation der deutschen Mitarbeiter mit ihren Angehörigen in der Heimat erfolgte damals im Wesentlichen per Briefpost und mit Fotos. Selbst ihren Urlaub mussten die Rotkreuzler auf Grund der großen Entfernung in Korea verbringen. Viele Informationen und Zeitzeugnisse blieben daher bis heute erhalten und konnten in die Ausstellung einfließen. Mit großem Engagement trug Prof. Dr. Rainer Schlösser als ehrenamtlicher Leiter des Rotkreuz-Museums viele Exponate zusammen.

Stefan Schomann, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Roten Kreuz, berichtete über sein Buch zum Thema der Ausstellung, das er gemeinsam mit Rainer Schlösser (Hg.) erarbeitet hatte. Er dankte den Koreanern für die Würdigung und Unterstützung des DRK bei der Aufarbeitung seines humanistischen Auftrags sowie die hervorragende Zusammenarbeit bei den Recherchen für sein Buch. Es ist in Deutsch und Koreanisch erschienen.

Der Einladung zur Ausstellungseröffnung waren viele Vertreter des gesellschaftlichen Lebens gefolgt, wie Kornelia Wehlan, Landrätin von Teltow Fläming, Erik Stohn, Landtagsabgeordneter und Elisabeth Herzog-von der Heide, Luckenwaldes Bürgermeisterin. Als Ehrengäste wurden neben Oberst i.G. Taejong Ha, der deutsch-koreanischer Künstler Dong-Hwan Kang und Monika Schopp, Tochter eines Arztes, der 1954 als einer der ersten am Krankenhaus in Busan tätig war, herzlich willkommen geheißen. Zwei vom Künstler traditionell gestaltete farbige Bronze-Säulen im Garten des DRK-Generalsekretariats in Berlin erinnern seit Mai dieses Jahres an den Korea-Einsatz des DRK. Die Besucher der Ausstellung, einschließlich der Vertreter aus den Ortsverbänden Bestensee, Großbeeren und Luckenwalde, erlebten beeindruckende Exponate. Sie verschafften sich auf diese Weise einen Einblick in die Arbeit der Rotkreuz-Schwestern und Ärzte im Krankenhaus in Busan.

Wer mehr dazu erfahren möchte, kann die Ausstellung noch bis zum 27. September 2024, werktags, zu den Öffnungszeiten der DRK-Geschäftsstelle, im Haus des Ehrenamtes in Luckenwalde besichtigen.

Bernd Malter

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